Anlässlich des 30. Jahrestages der Friedlichen Revolution wurde der „Runder Tisch“ des Lübecker Bildhauers Guillermo Steinbrüggen instandgesetzt. Im Sommer 1990 ist die Plastik während des ersten gesamtdeutschen Bildhauersymposiums in Schwerin entstanden und anschließend durch die Landeshauptstadt Schwerin angekauft worden. Am 23. Oktober wird das frisch restaurierte Denkmal um 17 Uhr am Eingang zur Fußgängerzone „Großer Moor“ im Beisein des Künstlers von Oberbürgermeister Rico Badenschier wieder an die Öffentlichkeit übergeben. „Ich kann mir dafür keinen besseren Tag vorstellen als den 30. Jahrestag der ersten Schweriner Großdemonstration mit mehr als 40.000 Bürgerinnen und Bürgern auf dem Alten Garten“, so Oberbürgermeister Badenschier. Die Schwerinerinnen und Schweriner sind herzlich zur Wiedereinweihung eingeladen.
Hintergrund:
Der „Runde Tisch“ ist zum Symbol der friedlichen Revolution geworden. In Schwerin trat er erstmals am 12. Dezember 1989 zusammen. Nur wenige Tage zuvor hatte der erste „Zentrale Runde Tisch“ in Ostberlin seine Arbeit aufgenommen. Die von den Bürgerinitiativen ins Leben gerufene Plattform sollte bis zu den Neuwahlen im Frühjahr 1990 die politische Arbeit kontrollieren und begleiten. Der gebürtige Spanier Guillermo Steinbrüggen schuf seine Skulptur „Runder Tisch“ vor dem Hintergrund eigener Wende-Erfahrungen mit dem Ende der 40-jährigen Franco-Diktatur in Spanien. „Die Wende in Spanien, also das Ende der Herrschaft von Franco im Jahr 1975, habe ich nicht nur erlebt, sondern mit Kultur aus dem Untergrund mitgestaltet“, so Steinbrüggen. Der große gemeinsame Kontext zu 1989 sei die Überwindung einer 40-jährigen Diktatur durch eine umwälzende soziale Bewegung. Für den Künstler „eine weitere Bestätigung, dass man scheinbar festgesetzte Zustände verändern kann.“