Staunen, gucken und erleben heißt es ab Sonntag, dem 18. August 2019, wenn im Säulengebäude am Markt um 12 Uhr der Vize-Oberbürgermeister Bernd Nottebaum das Schweriner „Sommermuseum“ für Besucher*innen eröffnet. Die Ausstellung, die durch das Kulturbüro und die Museen der Landeshauptstadt Schwerin initiiert wurde, widmet sich thematisch einer wichtigen Epoche in der Stadtgeschichte Schwerins - dem 19. Jahrhundert. Dieses Jahrhundert prägte die Stadt entscheidend, sodass der bedeutende Stadtchronist Wilhelm Jesse Schwerin sogar einst als „die Stadt des 19. Jahrhunderts“ bezeichnete.
„Neben der sehr erfolgreichen Stadtgeschichtsausstellung in den Schweriner Höfen bieten wir den Schweriner*innen und Gästen der Landeshauptstadt mit dem Sommermuseum eine weitere Gelegenheit, die Schätze der ansonsten im Depot verborgenen stadtgeschichtlichen Sammlung in Augenschein zu nehmen“, freut sich Nottebaum.
Neben Stadtansichten und dem gerade erst restaurierten Gemälde der großherzoglichen Jacht „Alexandrine“ sind u. a. Silberschmiedearbeiten, eine wertvolle Hofuniform sowie das vielen noch aus dem Polytechnischen Museum bekannte Modell der Eisenbahn „Friedrich Franz“ zu sehen. Zusammen können ca. 150 Exponate aus den Depots der stadtgeschichtlichen Sammlung bis zum 29. September 2019 besichtigt werden.
„Die Idee zum Sommermuseum entstand ganz spontan, weil plötzlich das Säulengebäude durch einen nicht vorhersehbaren Leerstand mitten im Sommer für Ausstellungszwecke zur Verfügung stand“, berichtet der Kurator der Ausstellung Dr. Jakob Schwichtenberg. Doch neben der Idee war eine Menge Enthusiasmus nötig, um das Projekt in Rekordzeit umzusetzen: „Mehr als 60 Freiwillige wirken mit. Ohne ihr bürgerschaftliches Engagement hätten wir diese stadtgeschichtliche Ausstellung nicht so schnell aus dem Boden stampfen können.“ Von dieser Unterstützung ist Dirk Kretzschmar „einfach nur überwältigt“, sagt er.
Sechs Wochen stehen die Türen des Säulengebäudes von Montag bis Sonntag zwischen 12:00 und 17:30 Uhr für alle Interessierten offen. Der Eintritt ist frei. Stattdessen wird um Spenden für die Restaurierung der historischen Raumausstattung des Gebäudes „Am Markt 13“ gebeten, das 1975 abgerissen wurde. Teile der Raumausstattung wurden eingelagert, müssen aber restauriert werden, damit sie künftig ausgestellt werden können. „Jede Spende hilft zur Bewahrung der wohl ältesten und umfangreichsten Zeugnisse der Schweriner Wohnkultur“, betont Kretzschmar. Er sieht das „Sommermuseum“ zwar noch nicht als den Beginn eines neuen Stadtgeschichtsmuseums – doch es ist ein weiterer Schritt in Richtung einer dauerhaften Ausstellung, die auch mit Blick auf das Bewerbungsverfahren zum Unesco-Weltkulturerbe wichtig für Schwerin ist.
Den Aufbau der Ausstellung unterstützen finanziell und/oder mit Sachmitteln folgende Institutionen und Unternehmen:
Sparkasse Mecklenburg-Schwerin in der Landeshauptstadt Schwerin, Stadtwerke Schwerin, Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsgesellschaft Schwerin, Restaurant Café Prag- MTH Gastronomie GmbH, Piano-Haus Kunze, Holz- und Bautenschutz Dirk Schwichtenberg, Restaurant Lukas, Kunststoff Schult & Sohn GmbH, Thomas Helms Verlag Schwerin, Architekturbüro Michael Porep, Wohnungsgesellschaft Schwerin, Tischlerei Au, Elsholt GmbH, Lipako Digitales Druck- und Kopierzentrum GmbH, Friedrich Kruse Möbelspedition GmbH.