Botanische Wanderung mit Scherenschnitten aus drei Generationen der Familie Voß
Noch bis zum 29.08. können Interessierte die Scherenschnittausstellung in der Volkshochschule „EHM WELK“ während der Öffnungszeiten (Mo – Mi 9 – 13 und 14 – 17 Uhr, Do 9 – 13 und 14 – 18 Uhr) besuchen. Scherenschnitte haben eine lange Geschichte. Die Kunst des Schneidens entstand in China, als dort das Papier erfunden wurde. Ab dem 17. Jahrhundert kam der Scherenschnitt in Europa auf. Bekannt aus dieser Zeit sind vor allem Porträts von gesellschaftlichen Persönlichkeiten, die aus schwarzem Papier geschnitten wurden. Später entstanden verschiedene Motive: Ornamentalische, oft als Faltschnitt, oder Darstellungen z.B. von Märchen und nach Pflanzen Geschnittenes, aus weißem, schwarzem oder buntem Papier.
Für so zarte Scherenschnitte wie in dieser Ausstellung braucht man eine kleine sehr spitze Schere und gummiertes Papier, um die Kunstwerke leichter aufkleben zu können. Die Blumenmotive sind frei Hand nach der Natur geschnitten, ohne sie vorher aufzuzeichnen. „Scherenschnitte aus drei Generationen der Familie Voß“, so nennen wir die Ausstellung.
Die ältesten der Scherenschnitte, die in der Ausstellung zu sehen sind, sind von Helene Voß, geb. Wilhelmi. Sie lebte von 1863 bis 1940. Ihre Schnitte zeigen ihre Freude an Blumen, Gräsern und an anderen kleinen Dingen. Ihre Mutter stammte aus Basel, und die verwandtschaftliche Verbindung dorthin hat wohl, so unsere Vermutung, die Kunst des Scherenschnitts nach Mecklenburg gebracht. Helene Voß hat diese Kunst an ihren Sohn, Martin Voß (1900 bis 1971) weitervererbt. Auch er liebte Pflanzen und Blumen und kannte sogar ihre botanischen Namen. Von ihm wird erzählt, dass er in Urlaubszeiten manchmal auf einer Wiese sitzend eine Blume zwischen den Knien hielt und sie aus dem Scherenschnittpapier herausgeschnitten hat.
Viele, der gezeigten Schnitte sind von Elisabeth Szesny, geb. Voß ( geb. 1935 ) aus der 3. Generation.